Das Gehör

Unsere Ohren werden vielfach als unbedeutende Kopfanhängsel wehrgenommen. Dabei ist unser Gehör ein faszinierendes und vielfältiges Sinnesorgan. Tag und Nach hat es „geöffnet“ und nimmt alle akustischen Geschehnisse auf. Egal wie nah oder fern, wie laut oder leise diese sind. Dank ihm können wir kunstvolle Klangkompositionen geniessen und bezaubernde Geräusche aus der Natur erkennen. Aber es zwingt und auch alltäglichen Lärm zu ertragen. Dafür hilft es uns bei der Orientierung im Raum und warnt uns auch im Schlaf vor drohenden Gefahren.

Bei der lautsprachlichen Kommunikation – dem Sprechen mit dem Mund – nimmt unser Gehör eine entscheidende Rolle ein. Nur wenn wir etwas hören, können wir auch lernen, Lautsprache zuverlässig zu verstehen und wiederzugeben. Es gibt natürlich auch andere Formen der Kommunikation, wie die Gebärdensprache oder das geschriebene Wort, die kein funktionierendes Gehör voraussetzen. Diese sind aber nicht in allen Lebenslagen verfügbar oder lassen sich nicht nutzbringend einsetzen. Die Lautsprache ist daher noch immer das einfachste und häufigste Mittel ein Gespräch zu führen.

Die Hörentwicklung

Damit unser Gehör seine Komplexität erreichen kann, braucht es viel Zeit für die Reifung und Entwicklung. Bereits in der 24. Schwangerschaftswoche sind Innen- und Mittelohr voll ausgebildet und die Hörbahnen sind myelinisiert (isoliert). Als Fötus können wir nun die Stimme unserer Mutter, ihren Herzschlag und Aussengeräusche hören. Mit diesen ersten Geräuschen beginnt die Reifung des Gehörs, resp. der Hörbahnen, die bis ins Erwachsenenalter dauert.

Schwerhörigkeiten

Sobald ein Teil unseres Gehörs nicht einwandfrei funktioniert, spricht man von einer Schwerhörigkeit oder von einer Hörstörung. Umgangssprachlich spricht man von einem Hörverlust. Je nach Ausprägung verursacht sie, dass wir weniger bis gar nichts mehr hören und verstehen. Neben dem Grad werden Schwerhörigkeiten auch nach der Lage der Störung, also an welchem Ort im Gehör die Störung liegt, eingeteilt. Man unterscheidet hier zwischen der Schallleitungs-, der Schallempfindungs- und der Kombinierten-Schwerhörigkeit sowie der speziellen Gruppe der zentralen Störungen.

Schwerhörigkeiten erkennen

Schwerhörigkeiten sind ab einem gewissen Grad sehr einfach von Aussenstehenden zu erkennen. Dies gilt für Erwachsene sowie auch Kinder. Typische Anzeichen sind häufiges Nachfragen, ein lauter Fernseher oder häufige Missverständnisse in Gesprächen. Bei Babys oder bei Kleinkindern ist es schwieriger eine Hörstörung ohne Messung zu erkennen. Dies gilt auch bei leichten Schwerhörigkeiten. Jedoch gibt es Hinweise die auf eine Hörstörung schliessen, die man beachten kann.

Schwerhörigkeiten messen

Schwerhörigkeiten können auf verschiedene Arten und Weisen gemessen werden. Umgangssprachlich spricht man von einem Hörtest. Jedoch kann nicht nur das Hören, sondern auch das Verstehen und die Funktion der verschiedenen Bereiche getestet werden. In nahezu allen Fällen macht es Sinn, dass man verschiedene Messungen kombiniert, damit ein vollständiges Bild erhält. Gerade bei Kindern ist dies wichtig.

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